Erstausstattung für dein Baby – Hebammentipps, was dein Baby wirklich braucht.
Im Video siehst du Notdeinsthebamme Katharina für den YouTube Kanal der AOK.
Baby-Erstausstattung: Was du wirklich brauchst
Die Vorfreude auf dein Baby ist groß – doch was brauchst du wirklich für einen sicheren und entspannten Start ins Leben mit deinem Neugeborenen? Als Hebamme begleite ich seit vielen Jahren Familien auf diesem besonderen Weg und möchte dir helfen, Klarheit und Sicherheit bei der Erstausstattung zu gewinnen. Mit dem richtigen Wissen brauchst du weder zu viel noch das Falsche – und du kannst gleichzeitig nachhaltige Entscheidungen treffen, die deinem Baby und unserer Umwelt guttun.
Kleidung: Weniger ist mehr – und nachhaltiger
Neugeborene wachsen rasend schnell. Es lohnt sich, bei der Erstausstattung auf Qualität statt Quantität zu setzen – und nachhaltige Materialien zu wählen.
Empfehlung für den Anfang:
4–6 Wickelbodys mit langen Ärmeln aus Bio-Baumwolle oder Wolle/Seide
3–5 Strampler mit Füßen
2–3 jahreszeitlich passende Schlafsäcke
2 Mützchen aus natürlichen Fasern
Wickelbodys lassen sich sanft anziehen, ohne den empfindlichen Kopf zu belasten. Achte auf GOTS-zertifizierte Stoffe und verzichte auf Synthetik – atmungsaktive Naturfasern schützen die Haut und halten dein Baby warm.
Tipp: Viele Familien nutzen Kleidung aus Second-Hand-Boutiquen oder leihen sich Erstlingssets – das ist nicht nur ressourcenschonend, sondern oft auch viel gemütlicher für dein Baby, da gebrauchte Stoffe bereits weich gewaschen sind.
Schlafen: Sicher, reduziert, schadstofffrei
Dein Baby braucht für guten Schlaf keinen Schnickschnack – sondern vor allem Sicherheit und Geborgenheit.
Das brauchst du wirklich:
Ein Beistellbett oder Babybett mit fester, atmungsaktiver Matratze
Einen gut passenden Schlafsack (möglichst keine Decke, unter die dein Baby rutschen könnte)
Ein schadstofffreier, schlichter und trotzdem geborgener Schlafplatz
Raumtemperatur: 16–18 °C
Vermeide alles, was ins Bett gelegt wird – Nestchen, Kissen, Felle oder Kuscheltiere erhöhen das Risiko des plötzlichen Kindstods. Auch beim Bett und der Matratze kannst du auf ökologische Zertifizierungen achten (z. B. Öko-Tex, LGA schadstoffgeprüft).
Dein Baby soll nicht überhitzen. Aber eben auch nicht frieren. Achte darauf, dass dein Baby angenehm warm ist.
Ernährung: Intuitiv – und vorbereitet
Die Beste Nahrung für dein Baby ist deine Milch. Damit das Stillen klappt, solltest du dich in der Schwangerschaft auf das Stillen vorbereiten. Dafür kannst du getrost auf die Anschaffung von Fläschchen & Co verzichten.
Wenn du nicht Stillen möchtest, dann ist es wichtig, dass du dich um die Ernährung deines Babys mit dem Fläschchen vorbereitest. Kaufe auch da nicht zu viel. Die meisten Dinge kannst du immer noch kaufen, wenn du sie tatsächlich brauchen solltest.
Ob Stillen oder Fläschchen – das Wichtigste ist, dass du dich gut informiert fühlst. Vertraue deinem Bauchgefühl, aber bereite dich praktisch vor.
Für den Start ins Stillen:
Ein bequemes Stillkissen
- 1 – 2 Stillbustiers
6–8 Mulltücher (am besten in Bio-Qualität)
Für den Start mit dem Fläschen:
2–3 BPA-freie Fläschchen und passende Sauger
Pre-Nahrung in hochwertiger Qualität
Thermoskanne, Flaschenbürste, ggf. Flaschenwärmer
Auch bei der Babynahrung kannst du auf Nachhaltigkeit achten: Es gibt Anbieter für Bio-Säuglingsmilch und plastikfreie Flaschen aus Glas.
Pflege: Sanft, achtsam, natürlich
Weniger ist mehr – besonders bei der Hautpflege von Neugeborenen. Viele Produkte brauchst du am Anfang gar nicht.
Pflegebasics:
Ein weiches Handtuch oder Mullwindel zum Abtrocknen
Reines Wasser zum Reinigen
Ein hochwertiges Pflanzenöl (z. B. Mandelöl)
Stoffwaschlappen oder weiche Waschlappen aus Bio-Baumwolle
Windelcreme ohne Parfüm oder Konservierungsstoffe
Tipp: Stoffwindeln sind heute wieder modern. Denn sie sind hautfreundlich, nachhaltig und es gibt sehr viele unterschiedliche praktische Methoden. Sie benötigen zwar ein wenig Übung – im Säuglingspflegekurs zeige ich dir, wie einfach und praktisch Stoffwindeln sind.
Unterwegs: Mobil und minimalistisch
Wähle Produkte, die dir den Alltag erleichtern – aber achte auch hier auf Langlebigkeit und Umweltfreundlichkeit.
Praktisch für unterwegs:
Eine robuste Wickeltasche (idealerweise waschbar oder aus nachhaltigen Materialien)
Tragetuch oder ergonomische Babytrage – für Nähe und freie Hände
Kinderwagen und Autoschale – neu oder geprüft gebraucht
Eine kleine Notfalltasche mit Ersatzkleidung, Spucktüchern, Stoffwindel
Für das Tragen empfehle ich dir natürliche Materialien ohne Polyesteranteil – das sorgt für ein angenehmes Klima für dich und dein Baby.
Nachhaltigkeit: Weniger Konsum, mehr Klarheit
Die Babybranche lebt von Unsicherheit und Überangebot. Doch als Hebamme kann ich dir versichern: Ein bewusstes „Weniger“ ist oft das „Mehr“, das du wirklich brauchst.
Nachhaltigkeit beginnt nicht beim Produkt, sondern bei der Haltung: Dinge ausleihen, Second-Hand kaufen, Produkte weitergeben – all das stärkt unsere Gemeinschaft und schont Ressourcen.
Ein guter Start ist kein Zufall – sondern Vorbereitung
Die erste Zeit mit deinem Baby ist intensiv, schön und manchmal herausfordernd. Wenn du weißt, was du brauchst – und was du weglassen kannst – gewinnst du Sicherheit. Genau darum geht es auch in meinem Säuglingspflegekurs: Du bekommst fundiertes Wissen, praktische Anleitung und emotionale Stärke für den Alltag mit deinem Neugeborenen.
Wenn es dir gelingt, mit Wissen und Intuition dein Baby zu begleiten, hat dein Baby die beste Chance auf einen guten und liebevollen Start in sein Leben.
Bereite dich jetzt auf die liebevolle Pflege deines Babys vor: