Fieber bei Kindern: Das solltest du wissen und beachten
Fieber bei deinem Kind kann besorgniserregend sein – und das zu Recht. Es ist ein Zeichen, dass der Körper gegen Krankheitserreger arbeitet. Gleichzeitig ist es wichtig, die eigenen Sorgen und die Signale deines Kindes ernst zu nehmen. Hier erfährst du, worauf du achten solltest und wann ärztliche Hilfe nötig ist.
Die normale Körpertemperatur bei Kindern
Die Körpertemperatur von Kindern liegt zwischen 36,5 und 37,5 Grad Celsius. Abweichungen davon bedeuten:
- Untertemperatur: unter 36,5 Grad
- Erhöhte Temperatur: 37,5 bis 37,9 Grad
- Fieber: ab 38 Grad
Wie Fieber zu bewerten ist, hängt vom Alter deines Kindes und der Reife seines Immunsystems ab. Besonders bei Säuglingen ist Vorsicht geboten, da sie oft noch nicht deutlich auf Infektionen reagieren können.
Warum Babys anders mit Fieber reagieren
Nach der Geburt müssen Babys lernen, ihre Körpertemperatur selbst zu regulieren. Gleichzeitig ist ihr Immunsystem in den ersten Monaten noch unausgereift. In den ersten Lebenswochen schützt das Immunsystem der Mutter das Baby vor Viren, doch bakterielle Infektionen können schnell gefährlich werden.
Wichtig: Babys unter 12 Wochen können oft kein hohes Fieber entwickeln. Eine Temperatur von 38 Grad oder mehr gilt in diesem Alter bereits als Warnzeichen und erfordert immer eine ärztliche Abklärung.
Rote Flaggen: Wann elterliche Intuition zählt
Niemand kennt dein Kind besser als du. Wenn du dir Sorgen machst, weil dein Kind nicht wie gewohnt reagiert, müde oder apathisch wirkt oder einfach „anders“ ist, ist es wichtig, dass du dieser Intuition folgst.
Für Ärztinnen und Ärzte ist die Sorge der Eltern oft ein wertvoller Hinweis auf den Schweregrad der Erkrankung. Fachpersonal spricht in diesem Zusammenhang von einer „Roten Flagge“: Eltern, die spüren, dass etwas nicht stimmt, sollten unbedingt ernst genommen werden.
Auch wenn die Temperatur deines Kindes im normalen Bereich liegt, aber sein Verhalten dir Sorgen macht, solltest du ärztlichen Rat einholen. Deine Intuition ist ein wichtiger Faktor in der Beurteilung.
Wie du die Temperatur richtig misst
Für Babys und Kleinkinder ist die rektale Messung der Temperatur am genauesten. Besonders bei Unsicherheiten, ob dein Kind Fieber hat, solltest du auf diese Methode zurückgreifen.
Anzeichen, die Aufmerksamkeit erfordern
Neben der Temperatur ist der allgemeine Zustand deines Kindes entscheidend. Reagiere sofort, wenn dein Kind:
- Müde, schlapp oder apathisch wirkt,
- kaum auf Ansprache reagiert,
- schlecht trinkt oder Nahrung verweigert.
Der richtige Umgang mit Fieber bei älteren Kindern
Während bei Säuglingen jede Temperaturerhöhung ernst genommen werden muss, gilt bei älteren Babys und Kleinkindern:
- Bis 38,5 Grad: Beobachte dein Kind, sorge für ausreichend Flüssigkeit und Ruhe.
- Ab 39,9 Grad: Fieber senken, besonders wenn dein Kind beeinträchtigt ist.
Wann du Fieber beim Baby senken solltest
Nicht jedes Fieber muss sofort behandelt werden. Es gibt jedoch Situationen, in denen du handeln solltest:
- Dein Kind hat Atemwegserkrankungen wie Pseudokrupp oder Lungenentzündung – hier erhöht Fieber den Sauerstoffbedarf des Körpers.
- Bei Vorerkrankungen wie einem Herzfehler sollte das Fieber schneller gesenkt werden.
Mögliche Maßnahmen sind fiebersenkende Medikamente oder Wadenwickel. Achte dabei darauf, dass das Wasser für die Wickel nur etwa 1 Grad kühler ist als die Körpertemperatur, um ein zu starkes Absinken zu vermeiden.
Fieberkrämpfe und schneller Fieberanstieg
Fieberkrämpfe entstehen nicht durch hohe Temperaturen, sondern durch den schnellen Anstieg der Körpertemperatur. Deshalb ist es wichtig, Fieber nur behutsam zu senken, um einen erneuten Anstieg zu vermeiden.
Wann du ärztliche Hilfe bei Fieber brauchst
Elterliche Intuition und klare Warnzeichen geben den Ausschlag, wann professionelle Hilfe nötig ist:
- Dein Baby ist jünger als 12 Wochen und hat eine Temperatur von 38 Grad oder mehr.
- Das Fieber dauert länger als zwei Tage an oder kommt immer wieder zurück.
- Dein Kind wirkt stark beeinträchtigt, apathisch oder verweigert Nahrung.
Pflege und Fürsorge deines Kindes bei Fieber
Sorge dafür, dass dein Kind ausreichend trinkt, sich ausruht und bequem gekleidet ist. Zeige Geduld und Aufmerksamkeit – dein Kind wird diese liebevolle Unterstützung spüren.
Denke daran: Deine Sorge ist berechtigt und wertvoll. Niemand kennt dein Kind so gut wie du, und deine Intuition ist oft der beste Kompass, wenn es um seine Gesundheit geht.