Wehenarten in der Schwangerschaft: Alles, was du wissen musst
Wehen – ein Begriff, der für viele werdende Mamas zunächst beunruhigend klingt. Doch was steckt wirklich dahinter? Wehen sind nichts anderes als Kontraktionen der Gebärmutter, einem starken Muskelorgan, das auf das Hormon Oxytocin reagiert. Schon während der Schwangerschaft begleiten dich diese natürlichen Kontraktionen, die dir und deinem Baby helfen, euch optimal auf die Geburt vorzubereiten. Lass uns die verschiedenen Wehenarten gemeinsam genauer betrachten, damit du sicher und informiert in diese aufregende Zeit gehen kannst.
Frühzeitige Kontraktionen: Dein Körper trainiert
Schon ab der 16. Schwangerschaftswoche können erste Kontraktionen auftreten. Vielleicht bemerkst du sie, vielleicht auch nicht. Sie sind völlig normal und helfen deinem Baby während seiner Wachstumsschübe – etwa um die 16., 24. und 32. Woche –, besser versorgt zu werden. Diese Kontraktionen sind weder schmerzhaft noch regelmäßig, sondern eher wie ein kleines „Trainingsprogramm“ für deine Gebärmutter.
Senkwehen: Dein Baby macht sich bereit
Ab der 36. Schwangerschaftswoche treten häufig die ersten Senkwehen auf. Sie sind rhythmisch, spürbar und schieben dein Baby in Richtung des inneren Muttermunds, damit es die optimale Geburtsposition einnehmen kann. Manche Frauen merken sie kaum, andere empfinden sie als deutlich. Sei sicher: Dein Körper weiß, was zu tun ist!
Übungswehen: Das Wehen-Jogging beginnt
Kurz vor der Geburt wird deine Gebärmutter immer aktiver. Diese sogenannten Übungswehen treten häufiger auf – besonders bei Bewegung oder körperlicher Anstrengung. Sie sind meist unregelmäßig, aber wichtig, um dein Gebärmuttergewebe weicher zu machen und deinen Muttermund auf die Geburt vorzubereiten.
Die Latenzphase: Der Startschuss zur Geburt
Die Latenzphase markiert den Beginn der Geburt. In dieser Phase tastet sich dein Körper langsam heran. Die Wehen können regelmäßig werden, aber sie hören manchmal auch wieder auf – das ist völlig normal. Sie bereiten deinen Muttermund darauf vor, sich zu öffnen. Bis etwa 5 cm solltest du diese Phase idealerweise zu Hause verbringen, unterstützt durch das Wissen aus deinem Geburtsvorbereitungskurs. Du wirst spüren, wann der richtige Moment für den Weg in den Kreißsaal gekommen ist.
Aktive Phase: Jetzt wird’s intensiv
In der aktiven Phase sind die Wehen stärker und regelmäßiger. Alle 3 bis 5 Minuten kommen sie und arbeiten daran, deinen Muttermund vollständig zu öffnen. Dein Baby rutscht dabei tiefer ins Becken. Hier brauchst du deine volle Konzentration – und die Pausen zwischen den Wehen helfen dir und deinem Baby, Energie zu tanken.
Austrittsphase: Dein Baby kommt!
Ist dein Muttermund vollständig geöffnet, beginnt die Austrittsphase. Die Wehen werden länger und intensiver, während dein Baby langsam durch das Becken nach unten gleitet. Zuerst wird der Kopf geboren, danach – in einer Wehenpause – der restliche Körper. Dieses unglaubliche Zusammenspiel aus deiner Kraft und der Hilfe deiner Gebärmutter führt dich zu dem Moment, in dem du dein Baby zum ersten Mal in den Armen hältst.
Nachgeburt und Rückbildung: Der Abschluss
Nach der Geburt deines Babys wird auch die Plazenta geboren. Diese Phase unterstützen starke, meist unbemerkte Kontraktionen. Danach beginnen die Rückbildungswehen, die die Gebärmutter wieder verkleinern und die Heilung unterstützen. Besonders beim Stillen können sie spürbar sein, denn auch dann wird Oxytocin freigesetzt.
Wehen anders wahrnehmen: Die Kraft der Worte
Worte haben Macht – auch bei dir selbst. Wenn du statt „Wehen“ das Wort „Kontraktionen“ nutzt, nimmst du den Fokus von möglichen Schmerzgedanken und setzt ihn auf die Kraft deines Körpers. Diese Kontraktionen helfen dir und deinem Baby, euch auf das Schönste vorzubereiten: das Leben miteinander.
Finde für dich eine positive Sprache rund um die Geburt. Dein Mindset ist ein Schlüssel zu einer stärkenden und selbstbestimmten Erfahrung. Du schaffst das – denn du und dein Körper seid ein perfektes Team!
Bereit für die Geburt?
Eine gute Geburtsvorbereitung, ein positives Mindset und das Vertrauen in deinen Körper helfen dir, die unterschiedlichen Wehenarten nicht nur zu verstehen, sondern auch bestmöglich damit umzugehen. Dein Baby und du – ihr macht das gemeinsam.