- 41. und 42. SSW – das passiert in Schwangerschaftswochen 41 und 42
- So entwickelt sich dein Baby in der 41. und 42. SSW
- So geht es dir
- Infobox: Überschreitung des Geburtstermins
- Darauf solltest du in Schwangerschaftswochen 41 und 42 achten
41. und 42. SSW – das passiert in Schwangerschaftswochen 41 und 42
Der errechnete Geburtstermin ist überschritten und dein Kleines ist immer noch nicht da? So langsam wird das Warten ganz schön anstrengend. Bestimmt hast du gehofft, dein Baby zu diesem Zeitpunkt bereits im Arm zu halten. Ein wenig musst du dich noch gedulden, aber es wird mit Sicherheit nicht mehr lange dauern.
Vielleicht machst du dir auch Sorgen um dein Kind. In der Regel ist es kein Problem, wenn sich das Kleine ein bisschen mehr Zeit lässt. Dennoch wirst du von deinem Frauenarzt oder deiner Hebamme nun regelmäßig untersucht, um sicherzustellen, dass dein Baby noch optimal versorgt wird. Was du in den Schwangerschaftswochen 41 und 42 sonst noch beachten solltest, erfährst du in diesem letzten Teil unseres Schwangerschaftskalenders.
So entwickelt sich dein Baby in der 41. und 42. SSW
Dein kleiner Untermieter fühlt sich in deinem Bauch sehr wohl und denkt scheinbar gar nicht daran, die kuschelige Wärme zu verlassen. Er wird in diesen Tagen weitere Reserven anlegen, die er für die Geburt und die Anpassung an die Welt außerhalb deines Bauchs gut gebrauchen kann. Babys, die nach dem errechneten Termin geboren werden, haben gewöhnlich keine Lanugo-Haare mehr und auch die Käseschmiere (Vernix caseosa) hat sich mittlerweile fast komplett zurückgebildet.
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So geht es dir in der 41. und 42. SSW
Wahrscheinlich sitzt du schon auf heißen Kohlen und kannst an kaum etwas anderes denken als die bevorstehende Geburt. Du möchtest das Gelernte aus dem Geburtsvorbereitungskurs noch einmal auffrischen? Dann legen wir dir unseren Online-Crashkurs ans Herz. Dieser bietet dir ganz kompakt alles, was du für diesen großen Tag wissen musst.
Gleichzeitig kommen mit dem Überschreiten des errechneten Geburtstermins neue Sorgen hinzu: Geht es meinem Baby noch gut? Wird es noch ausreichend versorgt? Viele Frauen stehen in dieser Phase der Schwangerschaft vor einer schwierigen Entscheidung. Sie wünschen sich sehnlichst eine natürliche Geburt und nun kommen plötzlich Vorschläge wie eine Einleitung oder gar ein Kaiserschnitt ins Spiel.
Um eine informierte Entscheidung treffen zu können, ist es zunächst wichtig, dass du die regelmäßigen Vorsorgetermine wahrnimmst. Falls eine Unterversorgung des Kindes festgestellt wird, muss schnell gehandelt werden. Ist bei den Untersuchungen alles in Ordnung, kannst du dich entspannen und darauf vertrauen, dass die Natur den Startschuss zum richtigen Zeitpunkt gibt. Lasse dich von deinem Arzt und deiner Hebamme über alle Vor- und Nachteile einer Einleitung informieren, um den besten Weg für dich und dein Baby zu wählen.
In der Zwischenzeit heißt es: Ruhe bewahren. Lenke dich ab durch kuschelige Serienabende, Treffen mit Freunden und gemütliche Spaziergänge. Vor allem sanfte Bewegung ist nun ideal, um die Wehen auf natürliche Art und Weise anzuregen. Noch mehr Tipps, um dem Geburtsbeginn einen kleinen Schubs zu geben, findest du in unserem Artikel zur 40. Schwangerschaftswoche.
Infobox: Überschreitung des Geburtstermins
Ein Baby gilt als termingerecht geboren, wenn es zwischen der vollendeten 37. und 42. SSW auf die Welt kommt. Wird es in der 41. oder 42. Schwangerschaftswoche entbunden, so spricht man von einer Spätgeburt bzw. einer Überschreitung des Geburtstermins. Erst nach der Vollendung der 42. SSW liegt eine Übertragung vor. Ist das Überschreiten des Geburtstermins eine Ausnahme? Keineswegs! Bei etwa 36 % aller Entbindungen erblickt das Baby nach der vollendeten 40. SSW das Licht der Welt.
Was sind die Gründe dafür, dass die Geburt auf sich warten lässt?
Manchmal ist der Grund ganz einfach: Der Entbindungstermin (ET) wurde nicht korrekt berechnet. Dieser liegt rein rechnerisch 266 Tage nach dem Datum der Empfängnis bzw. 280 Tage nach dem ersten Tag deiner letzten Menstruation. Da jedoch die Zykluslänge schwanken kann und der Tag des Eisprungs nicht immer bekannt ist, ist eine solche Berechnung oft ungenau. Bei der Ultraschall-Untersuchung im ersten Trimester der Schwangerschaft wird der geschätzte Geburtstermin anhand der Größe des Babys angepasst, doch auch diese Methode ist nicht auf den Tag genau. Es kann also sein, dass dein Kind eigentlich noch ein paar Tage jünger ist und der Geburtstermin noch gar nicht erreicht wurde.
Gleichzeitig ist es ganz normal, dass Babys länger als die erwähnten 266 Tage im Bauch ihrer Mutter verbringen. Nur 4 % aller Kinder kommen genau am errechneten Datum auf die Welt. Du solltest dich also nicht auf diesen einen Tag fixieren, sondern von einem Geburtszeitraum ausgehen. So werden zwei Drittel aller Babys in einem Zeitraum von zehn Tagen vor bis zehn Tagen nach dem errechneten Termin entbunden.
Häufig lässt sich keine genaue Ursache für die Überschreitung bzw. Übertragung finden. Es wird vermutet, dass genetische Faktoren und eine familiäre Veranlagung eine Rolle spielen. Hast du bereits ein Kind, das spät geboren wurde, so ist die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass es auch bei dieser Schwangerschaft zu einer Überschreitung des Geburtstermins kommt. Möglicherweise haben auch Faktoren wie der Hormonhaushalt, die Ernährungsweise und der Lebensstil der werdenden Mutter einen Einfluss.
Welche Risiken birgt eine Überschreitung des Geburtstermins?
Zunächst einmal brauchst du dir keine großen Sorgen zu machen. Sofern kein bestimmtes Risiko vorliegt, ist die Wahrscheinlichkeit von Komplikationen in Schwangerschaftswoche 41 und 42 gering. In den meisten Fällen kann somit zunächst einmal abgewartet werden, ob die Wehen von alleine einsetzen, bevor interveniert wird. Gleichzeitig wird dein kleiner Bauchbewohner von nun an sehr engmaschig überwacht. Mögliche Risiken bei einer Überschreitung des ET oder Übertragung sind:
- Makrosomie: Durch die verlängerte Schwangerschaftsdauer kann es passieren, dass das Kind sehr groß und schwer wird. Dies wiederum birgt die Gefahr von Komplikationen bei der Geburt.
- Plazentainsuffizienz: Da die Plazenta altert, besteht das Risiko einer Unterversorgung des Babys. Besteht der Verdacht, dass es nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt wird, muss die Geburt eingeleitet werden.
- Oligohydramnion: Es kann vorkommen, dass die Fruchtwassermenge zum Ende der Schwangerschaft hin zu stark abnimmt. Hierdurch erhöht sich das Risiko, dass die Nabelschnur abgeklemmt wird. Gleichzeitig kann ein Mangel an Fruchtwasser ein Hinweis auf eine Plazentainsuffizienz
Darauf solltest du in Schwangerschaftswoche 41 und 42 achten
Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen
Sobald der errechnete Geburtstermin überschritten ist, finden die Vorsorgeuntersuchungen in kürzeren Zeitabständen statt als bisher. Wie stellt deine Hebamme oder dein Arzt fest, ob es deinem Baby noch gut geht? Zum einen werden die Wehentätigkeit und die kindlichen Herztöne alle zwei bis drei Tage per CTG gemessen. Darüber hinaus wird per Ultraschall abgeschätzt, ob die Fruchtwassermenge und die Versorgung durch die Plazenta noch ausreichend sind. Setzen auch zehn Tage nach dem ET noch keine Wehen ein, so wird der werdenden Mutter gewöhnlich empfohlen, die Geburt einleiten zu lassen.
Wann sollte die Geburt eingeleitet werden?
Es ist keine leichte Entscheidung: Vermutlich wünschst du dir eine möglichst natürliche Geburt, gleichzeitig möchtest du, dass dein Baby gesund und wohlbehalten auf die Welt kommt. Kündigen sich nach Überschreiten des errechneten Termins keine Wehen an, so gilt es im Einzelfall abzuwägen, ob man noch warten kann oder ob die Geburt eingeleitet werden soll. Sofern es dem Baby gut geht und kein Risikofaktor vorliegt, spricht meist nichts dagegen, auf den natürlichen Geburtsbeginn zu warten. Zunächst einmal ist die Chance groß, dass die Geburt von alleine beginnt. Mit Vollendung der 41. SSW beträgt die Wahrscheinlichkeit, dass in den kommenden drei Tagen Wehen einsetzen, 60 %. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Geburtswehen bis zur vollendeten 42. SSW beginnen, liegt sogar bei 90 %.
Von einer echten Übertragung wird erst gesprochen, wenn sich dein Baby 14 Tage nach dem errechneten Termin noch nicht auf den Weg gemacht hat. Dann wird eine Einleitung der Geburt dringend empfohlen.
In manchen Fällen kann jedoch nicht 14 Tage abgewartet werden, beispielsweise, wenn die Fruchtwassermenge zu gering ist oder das Kind nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt wird. Dann muss die Geburt medikamentös (durch die Gabe von Prostaglandinen oder durch eine Oxytocin-Infusion) oder mechanisch (zum Beispiel durch eine Eipollösung) eingeleitet werden. In sehr dringenden Fällen kann auch ein Kaiserschnitt notwendig sein, beispielsweise, wenn eine schwere Präeklamsie oder das HELLP-Syndrom vorliegt.
Bei der Entscheidung sollte nicht außer Acht gelassen werden, dass auch eine künstliche Einleitung gewisse Risiken mit sich bringt. Schließlich beeinflusst diese den natürlichen Ablauf der Geburt. Unter anderem können Wehenstürmen auftreten, die wiederum eine vermehrte Gabe von Schmerzmitteln zur Folge haben. Auch ist die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass es zu Interventionen wie einem Kaiserschnitt oder dem Einsatz einer Geburtszange bzw. Saugglocke kommt.
In unserem Online-Workshop „Einleitung der Geburt“ erhältst du wertvolle Informationen über die Vor- und Nachteile sowie den Ablauf einer künstlichen Geburtseinleitung. Darüber hinaus gibt dir Hebamme Katharina hilfreiche Tipps, wie du den Beginn der Wehen auf ganz natürliche Art und Weise unterstützen kannst.
Wann ist es Zeit, in die Klinik zu fahren?
Geht es endlich los? Sobald Schwangere die ersten echten Wehen verspüren oder gar die Fruchtblase geplatzt ist, stellt sich die große Frage: Woher weiß ich, wann ich ins Krankenhaus fahren muss? Am besten rufst du bei den ersten Anzeichen der beginnenden Geburt deine Hebamme an. Diese wird dich mit ihrer Erfahrung unterstützen und dir ein Gefühl der Sicherheit verleihen.
Grundsätzlich gilt: Du musst nicht bei den ersten Wehen sofort in die Klinik fahren. Die erste Phase der Geburt, auch Latenzphase genannt, kann einige Stunden dauern. In dieser Zeit nehmen die Wehen langsam an Regelmäßigkeit und Intensität zu. Es kann sich positiv auf den Geburtsverlauf auswirken, wenn Frauen diesen ersten Teil der Geburt in ihrer gewohnten Umgebung verbringen. Mache deine Lieblingsmusik an, unternimm zusammen mit deinem Partner einen kleinen Spaziergang oder verkürze die Wartezeit mit einem warmen Bad.
Ist dies dein erstes Kind, so kannst du mit der Fahrt ins Krankenhaus abwarten, bis die Wehen etwa alle fünf bis sieben Minuten kommen. Bei Frauen, die bereits Kinder haben, verläuft die Geburt meist schneller. In diesem Fall solltest du dich in die Klinik begeben, wenn der Abstand zwischen den Wehen rund zehn Minuten beträgt. Egal, ob erstes, zweites oder drittes Kind, du darfst natürlich auch schon früher in die Geburtsklinik gehen. Dies gilt vor allem, wenn du dich unwohl oder verunsichert fühlst.