- 19. SSW – das passiert in Schwangerschaftswoche 19
- So entwickelt sich dein Baby in der 19. SSW
- So geht es dir in der 19. SSW
- 19. SSW – Symptome und Beschwerden
- Was ist in SSW 19 auf dem Ultraschall zu sehen?
- Darauf solltest du in Schwangerschaftswoche 19 achten
19. SSW – das passiert in Schwangerschaftswoche 19
Mit großen Schritten geht es auf die Halbzeit deiner Schwangerschaft zu. Dein Baby wird mit jedem Tag ein Stückchen größer und damit zeichnet sich auch der Babybauch unter der Kleidung mehr und mehr ab. In diesem Teil unseres Schwangerschaftskalenders dreht sich alles um die 19. SSW. Wie ist dein kleines Wunder an das Leben im Fruchtwasser angepasst? Wie kannst du die Entwicklung seines Immunsystems unterstützen? Weshalb stellen Vaginalinfektionen ein Risiko für das Ungeborene dar und welche Untersuchungen stehen nun an? Wir verraten es dir.
So entwickelt sich dein Baby in der 19. SSW
Vom Scheitel bis zum Steiß misst dein Baby etwa 15 Zentimeter und wiegt dabei ca. 220 Gramm. Nimm beim nächsten Einkauf im Supermarkt einmal eine Kohlrabi-Knolle in die Hand. Etwa so groß und schwer ist dein kleiner Bauchbewohner nun. Er zeigt in diesen Wochen der Schwangerschaft ein starkes Größenwachstum. Gleichzeitig wird in den Knochen zunehmend Kalk eingelagert, wodurch diese härter werden.
Auch die Plazenta ist ausgereift und versorgt dein Baby weiterhin mit allem Lebensnotwendigen. Sie produziert die wichtigen Hormone für den Erhalt der Schwangerschaft und die Entwicklung deines Babys. Dazu gehören auch die Hormone Progesteron und Östrogen. Die Plazenta nimmt nun nur noch in der Breite und nicht mehr in der Dicke zu und verändert allmählich ihre Struktur.
Angepasst an das Leben unter Wasser
Schwerelos turnt dein kleiner Untermieter kopfüber und kopfunter im angenehm warmen Fruchtwasser. Die Menge an Flüssigkeit in der Fruchtblase nimmt mit jedem Tag weiter zu, um dem wachsenden Fötus ausreichend Platz zu bieten. Dabei ist dein Baby perfekt an das Unterwasserleben angepasst. Sein Körper ist überzogen von der Vernix caseosa, auch Käseschmiere genannt, welche ein Aufweichen der Haut verhindert. Schützend wirken ebenfalls die Lanugohaare, feine Daunenhärchen, die den Körper in diesem Stadium der Schwangerschaft bedecken. Bis zur Geburt werden Käseschmiere und Lanugohaare zu einem großen Teil wieder verschwunden sein.
Unverwechselbare Fingerabdrücke
Mit dem Reifen der Haut entstehen auf der Epidermis im Bereich der Zehen und Finger feine Hautleisten: die Fingerabdrücke deines Babys (6). Es wäre nun theoretisch schon möglich, seine Fingerabdrücke zu nehmen. Das Muster der Papillarleisten ist bereits fertig und wird sich im Laufe des Lebens nicht mehr ändern. Wusstest du, dass diese Abdrücke bei jedem Menschen absolut einzigartig sind und nicht einmal eineiige Zwillinge dieselben Muster aufweisen?
Was hat sich die Natur dabei gedacht? Gewiss sind unsere gerillten Fingerkuppen nicht entstanden, um die Aufklärung von Verbrechen zu erleichtern. Es wird angenommen, dass die Rillen uns helfen, Gegenstände besser festhalten zu können, da sie die Haftung erhöhen. So bildet sich in diesen Wochen auch der Tastsinn deines Babys immer weiter aus. Wenn es gegen den Uterus stößt, zieht es seine Hand wieder zurück. Es wird sich allmählich der Begrenzungen seines Lebensraums bewusst. Auch kann es mit seinen Händchen nun schon kräftig zupacken und du wirst überrascht sein, mit welcher Kraft es nach der Geburt deine Finger umschließen wird.
Die Geschlechtsorgane sind voll entwickelt
Erwartest du ein Mädchen, so sind dessen Vagina, Gebärmutter und Eileiter angelegt. Die Eierstöcke beherbergen bereits Millionen primitiver Eizellen, von denen nur einige Hundert im Laufe des Lebens ausreifen werden. Bei männlichen Babys sind die Hoden entwickelt und sondern bereits Testosteron ab. Noch liegen sie jedoch nicht im Hodensack, sondern befinden sich in der Bauchhöhle. Erst ab dem 7. Schwangerschaftsmonat werden sie nach unten wandern. Sowohl männliche als auch weibliche Feten haben nun Brustdrüsen und die Ansätze der Brustwarzen entwickeln sich.
Das Immunsystem bildet sich aus
Die Plazenta schützt das Ungeborene vor einer Vielzahl verschiedener Keime und Krankheitserreger. Langsam beginnt sich nun auch das Immunsystem deines Kindes auszubilden. In Leber und Milz werden weiße Blutkörperchen und Gallenflüssigkeit gebildet, welche bei der Bekämpfung von Infektionen helfen sollen. Dabei steht das Immunsystem des Ungeborenen vor einer besonderen Herausforderung: Es muss schädliche Eindringlinge bekämpfen und gute Zellen, die von der Mutter auf das Kind übertragen werden, tolerieren.
Übrigens kann das Verhalten der Mutter während der Schwangerschaft einen starken Einfluss auf die Entwicklung des kindlichen Immunsystems haben. Faktoren wie eine schlechte Ernährung, Alkohol, Zigaretten und Stress gelten als Auslöser für Allergien und Autoimmunkrankheiten des Kindes. Versuche darum einen möglichst gesunden Lebensstil zu führen, um deinem Baby die besten Voraussetzungen zu bieten. Auch eine vaginale Geburt und eine lange Stillzeit haben einen nicht zu unterschätzenden Wert für die Entwicklung des Immunsystems deines Babys.
So geht es dir in der 19. SSW
Hast du dich in letzter Zeit einmal nackt vor den Spiegel gestellt? Vor allem im Profil ist dein vorgewölbter Bauch nun wunderbar zu erkennen. Bestimmt durchflutet dich dabei eine angenehm kribbelnde Mischung aus Aufregung, Stolz und Glück. Viele Frauen fühlen sich in diesem Stadium der Schwangerschaft sehr wohl in ihrem Körper. Der erhöhte Östrogenspiegel beschert ihnen füllige, glänzende Haare und kräftige Nägel.
Verstärkt werden diese Glücksgefühle noch, wenn du die ersten Bewegungen deines Kindes wahrnimmst. Bei den meisten Schwangeren ist dies etwa in der 19. SSW der Fall – bei den einen ein wenig früher, bei den anderen ein wenig später. Keine Sorge, falls du in SSW 19 noch keine Kindsbewegungen bemerkt hast, es dauert bestimmt nicht mehr lange.
19. SSW – Symptome und Beschwerden
Durch den wachsenden Bauch und die Mehrbelastung deines Kreislaufs können in dieser Phase der Schwangerschaft verschiedenste Beschwerden auftreten. Hierzu zählen unter anderem:
Geschwollene Nasenschleimhaut
Bei etwa einem Viertel aller Frauen kommt es im Laufe der Schwangerschaft zu einer verstopften Nase, obwohl weder eine Allergie noch eine Erkältung vorliegt. Dieser sogenannte Schwangerschaftsschnupfen ist vermutlich hormonell bedingt. Manche Schwangere stört es kaum, andere leiden unter Nebeneffekten wie Kopfschmerzen, Schlafstörungen und vermehrten Entzündungen der Nasennebenhöhlen. Was du dagegen tun kannst? Ausreichend trinken, viel Bewegung an der frischen Luft und Nasensprays mit Kochsalzlösung. Achte zudem darauf, dass die Raumluft im Schlafzimmer nicht zu trocken ist.
Rückenschmerzen
Der Bauch wächst, die Bänder lockern sich und nicht selten sind Rückenschmerzen die Folge. Vermeide es, schwere Gegenstände zu tragen, achte auf eine gute Haltung und suche dir nachts eine bequeme Schlafposition. Hilfreich sind zudem sportliche Aktivitäten wie Schwimmen oder Gymnastik.
Erhöhte Verletzungsgefahr beim Sport
Aufgrund des Schwangerschaftshormons Relaxin werden nicht nur die Bänder gelockert, auch das Bindegewebe wird weicher. Die Folge: eine höhere Verletzungsanfälligkeit durch Überdehnungen und Zerrungen. Das bedeutet aber nicht, dass du den Rest der Schwangerschaft auf dem Sofa verbringen solltest. Sport und Bewegung sind wichtig für Mutter und Kind. Wähle jedoch besser sanfte Sportarten und verzichte auf Disziplinen wie Geräteturnen, Kampfsport, Ballsportarten und Gewichtheben.
Was ist in SSW 19 auf dem Ultraschall zu sehen?
Es kann gut sein, dass du in dieser Woche einen Termin bei deinem Frauenarzt zum Ultraschall vereinbart hast. So findet zwischen der 19. und 22. Schwangerschaftswoche die 2. große Ultraschalluntersuchung der Schwangerschaft statt. War dein letzter Ultraschall gegen Ende des 1. Trimesters, so wirst du fasziniert sein, wie groß dein Baby in den letzten Wochen geworden ist. Erinnerte es beim vorherigen Termin noch an ein kleines Gummibärchen, turnt nun schon ein echter kleiner Mensch in deinem Bauch herum.
Bestimmt brennt euch bei diesem Ultraschalltermin schon eine große Frage auf den Lippen: Wird es ein Mädchen oder ein Junge? Sofern das Kleine sich nicht wegdreht, wird euch der Frauenarzt in der 19. SSW das Geschlecht mit großer Wahrscheinlichkeit verraten können. Macht euch darum am besten schon vor dem Termin Gedanken darüber, ob ihr das Geschlecht erfahren möchtet oder nicht.
Darauf solltest du in Schwangerschaftswoche 19 achten
Vorsicht bei Scheideninfektionen
Fast jede Frau hat im Laufe ihres Lebens mindestens einmal mit einer Pilzinfektion im Vaginalbereich zu kämpfen. In der Schwangerschaft kommt dies besonders häufig vor. Durch die Hormonumstellung gerät das natürliche Gleichgewicht der Vaginalflora ins Wanken. Kommt es zu einem Rückgang der Milchsäurebakterien und anderer gesunder Keime, können krankmachende Pilze und Bakterien schnell die Oberhand gewinnen. Dabei rufen diese Infektionen nicht nur unangenehme Symptome wie Jucken, Brennen oder vermehrten Ausfluss hervor, sie können auch eine Gefahr für dein Baby darstellen. So ist es wissenschaftlich bewiesen, dass Scheideninfektionen in der Schwangerschaft die Ursache für vorzeitige Wehen und Fehlgeburten sein können. Vor allem bakterielle Infektionen bergen hierbei ein Risiko.
Was kannst du tun, um Bakterien- und Pilzinfektionen in der Schwangerschaft zu vermeiden?
- Achte auf eine richtige Intimpflege und verzichte auf Intimlotionen.
- Ziehe dir nach dem Schwimmen schnell trockene Kleidung an.
- Wähle Unterwäsche aus atmungsaktiver Baumwolle.
- Mittels spezieller Handschuhe kannst du den pH-Wert deiner Scheide regelmäßig messen, um ein Ungleichgewicht, bzw. eine Infektion frühzeitig zu bemerken.
Erkennen und Behandeln von Vaginalinfektionen in der Schwangerschaft
Falls typische Symptome wie Brennen oder Juckreiz auftreten, wende dich bitte zügig an deinen Arzt oder deine Hebamme. Damit Infektionen frühzeitig erkannt werden, wird bei all deinen Vorsorgeuntersuchungen in der Schwangerschaft von deinem Frauenarzt oder deiner Hebamme eine Urinprobe genommen. Bei Verdacht auf eine Scheideninfektion wird zudem ein Vaginalabstrich gemacht.
Wird bei dir eine Pilzinfektion festgestellt, so kann diese mit Scheidenzäpfchen oder speziellen Cremes behandelt werden. Hilfreich sind zudem Zäpfchen, die das saure Milieu der Scheide wiederherstellen. Handelt es sich um eine bakterielle Infektion, so ist oft der Einsatz von Antibiotika notwendig.
Fragst du dich, ob du trotz der Infektionsgefahr noch ins Schwimmbad gehen darfst oder hast andere Unsicherheiten bezüglich deiner Schwangerschaft? Hebamme Katharina begleitet dich in ihrem Workshop „2. Trimester“ durch dieses mittlere Drittel deiner Schwangerschaft. Was gilt es bei der Ernährung zu beachten? Darf ich als Schwangere verreisen? Welche Vorsorgeuntersuchungen stehen an? Auf diese und viele weitere Fragen erhältst du in diesem Online-Workshop eine Antwort. Weitere Angebote, die für dich in dieser Schwangerschaftsphase interessant sein könnten, sind der Workshop zum Mutterpass, der Workshop „Geburtsplan“ sowie der 34 Lektionen umfassende Online-Geburtsvorbereitungskurs.