- 28. SSW – das passiert in Schwangerschaftswoche 28
- So entwickelt sich dein Baby
- So geht es dir in der 28. SSW
- 28. SSW – Symptome und Beschwerden
- Darauf solltest du in Schwangerschaftswoche 28 achten
Das passiert in Schwangerschaftswoche 28
Die 28. SSW – du bist nun in der letzten Woche des 7. Schwangerschaftsmonats angekommen. Damit ist zugleich das Ende des 2. Trimesters erreicht. Alles, was dich im 3. Trimester erwartet, erfährst du in unserem Online-Workshop. Nun dauert es nur noch rund 12 Wochen, bis du deinen kleinen Schatz in den Armen halten wirst. Du möchtest dich optimal auf die bevorstehende Geburt vorbereiten? In unserem Online-Geburtsvorbereitungskurs bietet dir Hebamme Katharina jede Menge Tipps und Ratschläge für diesen einzigartigen Moment in deinem Leben.
Sorgst du dich, dass dein Liebling zu früh kommen könnte? Wir zeigen dir, wie hoch die Überlebenschancen bei einer Frühgeburt in SSW 28 sind. Auch findest du hilfreiche Ideen für einen besseren Schlaf trotz Babybauch. Eventuell erhältst du in dieser Schwangerschaftswoche eine Spritze zur Rhesus-Prophylaxe. Was es damit auf sich hat und wie du einen Eisenmangel erkennst, erklären wir dir ebenfalls in diesem Teil unseres Schwangerschaftskalenders.
So entwickelt sich dein Baby in der 28. SSW
Dein kleines Wunder ist in SSW 28 rund 36 Zentimeter lang und es wiegt etwa 1100 Gramm. Schnell schreitet die Gehirnentwicklung voran. So haben sich in dieser Schwangerschaftswoche bereits viele Furchen des Gehirns entwickelt. Der Durchmesser des Köpfchens beträgt ca. 7,5 Zentimeter. Viele Babys liegen in SSW 28 bereits mit dem Kopf nach unten im Bauch. Falls dies bei dir noch nicht der Fall ist, so mache dir keine Sorgen. Noch hat dein kleiner Schatz genügend Zeit, um sich spontan zu drehen.
SSW 28: Augen auf!
Mittlerweile kann dein Bauchbewohner die Augen bewusst öffnen und schließen. So hat er die Augen beim Schlafen geschlossen und während der Wachphasen geöffnet. Dein Baby kann blinzeln und Grimassen schneiden. Auch die Iris ist bereits entwickelt. Allerdings kann das Kind noch nicht scharf sehen. Selbst nach der Geburt sehen Neugeborene noch etwas verschwommen. Nur auf eine Distanz von 20 Zentimetern können sie ihre Umgebung klar erkennen. Aus diesem Grund nähern sich Eltern dem Gesicht ihres Babys ganz instinktiv.
Während es in seiner Fruchtblase schwimmt, nimmt dein Baby Lichtschimmer durch die Bauchdecke wahr. Es vermag, hell und dunkel zu unterscheiden und es liebt Kontraste und Gesichter.
Fragst du dich, mit welcher Augenfarbe dein Liebling auf die Welt kommen wird? Hellhäutige Babys werden meist mit blauen Augen geboren. Das liegt daran, dass die Pigmentierung noch unvollständig ist. Es kann bis zu einem Jahr dauern, bis sich die endgültige Augenfarbe herausbildet.
SSW 28: Lungenreifung und Überlebenschancen
In dieser Phase der Schwangerschaft reift die Lunge des Fötus weiter heran. Immer mehr Blutgefäße bilden sich und das Bronchialsystem verzweigt sich zunehmend. Zudem produziert der Körper des Babys nun Surfactant. Diese Substanz ist äußerst wichtig für die Atmung nach der Geburt. So verhindert Surfactant, dass die Lungenbläschen zusammenfallen, wenn dein Baby selbst atmen muss.
Kündigt sich in dieser Schwangerschaftsphase eine Frühgeburt an, so werden dir die Ärzte spezielle Medikamente zur Lungenreife verabreichen. Hierdurch verbessern sich die Entwicklungschancen eines Frühchens ungemein. Laut einer schwedischen Studie liegen die Überlebenschancen bei einer Frühgeburt in SSW 28 bei 96 %. Das ist doch beruhigend, nicht wahr? Dennoch wird natürlich versucht, die Schwangerschaft so lange wie möglich aufrechtzuerhalten. Schließlich gibt es keinen sichereren Ort für ein Ungeborenes als den Bauch seiner Mama.
Praktische Hilfe für dich:
Notdienst Hebamme Katharina erklärt dir online das Wichtigste zum Mutterpass.
SSW 28: Mütterliche Antikörper
Noch etwas geschieht in dieser Phase der Schwangerschaft, das dein Kind auf das Leben außerhalb des Mutterleibs vorbereitet: Etwa ab der 20. SSW werden maternale Antikörper über die Plazenta auf das Baby übertragen. Diese Antikörper-Konzentration steigt mit jeder Schwangerschaftswoche. Hierdurch wird das kindliche Immunsystem gestärkt. Dieser sogenannte Nestschutz schützt dein Kleines in den ersten Lebensmonaten vor Infektionen. Deshalb wird am Anfang des dritten Trimesters die Impfung gegen Keuchhusten empfohlen. Wenn zu dieser Zeit dein Immunschutz gegen diese Krankheit durch die Impfung erhöht wird, bekommt dein Baby einen intensiven Nestschutz für seine ersten Lebenswochen.
So geht es dir in der 28. SSW
Der obere Rand deiner Gebärmutter befindet sich nun bereits vier Finger breit über dem Bauchnabel. Dabei nimmt der Uterus mit jeder Woche nicht nur an Größe zu, er verändert sich auch in seinem Inneren. Im oberen Teil werden die Wände dicker, wodurch er sich ein wenig verengt. Im unteren Teil wird die Gebärmutter hingegen dünner und zieht sich in die Länge. Hierdurch wird es deinem Baby erleichtert, die perfekte Geburtsposition mit dem Kopf nach unten einzunehmen.
Dein Bauch wird nun immer runder und du kannst ihm regelrecht dabei zuschauen, wie er wächst. Beim Vergleich mit anderen Frauen wirst du feststellen, dass jeder Bauch anders aussieht. Die Form des Babybauchs hängt von verschiedenen Faktoren ab, beispielsweise von der Körpergröße, von der Beckenform, vom Bindegewebe und von der Krümmung der Wirbelsäule. Ein auffallend großer Bauch kann zudem ein Hinweis auf zu viel Fruchtwasser sein. Falls dich die Größe deines Bauchs beunruhigt, dann wende dich beim nächsten Termin der Schwangerschaftsvorsorge an deine Hebamme oder deinen Frauenarzt.
28. SSW – Symptome und Beschwerden
Schlafprobleme
Wir alle wissen es: Nach der Geburt des Babys ist es vorbei mit Durchschlafen und erholsamen Nächten. Doch viele werdende Mamas werden schon während der Schwangerschaft von Schlafstörungen geplagt. Der größer werdende Bauch macht es schwierig, eine bequeme Schlafposition zu finden. Hinzu kommt, dass das Baby oft gerade dann seine Turnübungen absolviert, wenn die Mama sich zur Ruhe legt. Daneben können nächtliche Wadenkrämpfe und häufiges Wasserlassen die Nachtruhe unterbrechen. Kreisen dann noch deine Gedanken rund um die bevorstehende Geburt und etwaige Zukunftsängste, dann kommt die Erholung schnell zu kurz. Was aber kannst du tun, um deinen Schlaf zu verbessern?
– Wahre Wunder wirkt ein Stillkissen. Damit kannst du Bauch und Rücken stützen und so deinen Körper entlasten.
– Dir fällt es am Abend schwer, runterzukommen? Hast du es schon mit einem Kräutertee vor dem Schlafengehen versucht? Eine Teemischung aus Thymian, Baldrian, Melisse, Hopfen und Majoran hilft zudem gegen Wadenkrämpfe.
– Ein warmes Bad am Abend sorgt ebenfalls für Entspannung. Magst du gerne ätherische Öle, so kannst du ein paar Tropfen Kamillen-, Lavendel-, Rosen- oder Zedernöl ins Badewasser geben.
– Gegen das nächtliche Gedankenkarussell können dir auch die Atem- und Entspannungsübungen helfen, die du im Geburtsvorbereitungskurs gelernt hast.
Eisenmangel
Fühlst du dich ständig müde, lustlos und erschöpft? Kommst du schnell außer Atem und siehst blass aus? Diese Symptome können auf einen Eisenmangel hindeuten. Weitere Hinweise sind eine erhöhte Infektanfälligkeit, Appetitlosigkeit, brüchige Haare und trockene Haut.
Eisen ist wichtig für die Bildung der roten Blutkörperchen (Erythrozyten). Diese wiederum sind für den Sauerstofftransport im Blut verantwortlich. Werden zu wenige rote Blutkörperchen gebildet, so spricht man von einer Anämie. Bei den meisten Frauen ist der Eisenwert gegen Ende der Schwangerschaft etwas niedrig. Schließlich hat sich ihr Blutvolumen zur Versorgung des Babys deutlich gesteigert.
Oft ist das kein Grund zur Sorge. Wird bei dir jedoch ein Hb-Wert unter 11 g/dl festgestellt, so wird dir deine Hebamme oder dein Arzt vermutlich ein Eisenpräparat empfehlen. Diese Tabletten nimmst du am besten nüchtern mit etwas Orangensaft ein. Leider bringen die Präparate manchmal unangenehme Nebenwirkungen wie Verstopfung und Magenbeschwerden mit sich. Wende dich in diesem Fall an deinen Arzt oder deine Hebamme. Liegt bei dir ein besonders starker Eisenmangel vor, so kann dir das Eisen auch über eine Infusion verabreicht werden.
Hast du einen niedrigen Hb-Wert, so solltest du einmal mehr auf eine gesunde und ausgewogene Ernährung achten. Folgende Lebensmittel gelten als reich an Eisen: Fleisch, Vollkorngetreide wie Hafer und Hirse, grünes Gemüse, Nüsse und Hülsenfrüchte. Am besten kann dein Körper das Eisen aufnehmen, wenn du gleichzeitig Vitamin C zu dir nimmst, beispielsweise in Form von Früchten oder Orangensaft. Milch hemmt die Aufnahme von Eisen.
Darauf solltest du in Schwangerschaftswoche 28 achten
Rhesusunverträglichkeit
Schon während des ersten Trimesters wurde mittels einer Blutuntersuchung dein Rhesusfaktor bestimmt. Was ist das eigentlich? Es handelt sich dabei um bestimmte Merkmale auf den roten Blutkörperchen. Während es vier verschiedene Blutgruppen gibt (A, B, AB und 0), wird beim Rhesusfaktor nur zwischen zwei Kategorien unterschieden: positiv und negativ. Rhesus-positive Menschen besitzen auf der Oberfläche ihrer roten Blutkörperchen bestimmte Eiweiße, die D-Proteine. Bei rhesus-negativen Menschen fehlen diese.
Bist du rhesus-positiv? Dann brauchst du dir keine weiteren Gedanken zu dem Thema machen, eine Unverträglichkeit ist in diesem Fall unmöglich. Bei rhesus-negativen Schwangeren kann es jedoch zu Problemen kommen. Allerdings nur dann, wenn das Ungeborene rhesus-positiv ist.
Wie kommt es zu dieser Unverträglichkeitsreaktion?
Ist dies dein erstes Baby, so ist die Gefahr gering, da während der Schwangerschaft nur äußerst selten kindliches Blut in den mütterlichen Blutkreislauf gelangt. Erhöht ist die Wahrscheinlichkeit jedoch während der Geburt. Wird dabei Blut deines Kindes auf dich übertragen, so beginnt dein Immunsystem Antikörper zu bilden. Diese haben das Ziel, die rhesus-positiven Blutzellen zu zerstören.
Da diese Antikörper langfristig in deinem Körper verbleiben, kann dies in einer weiteren Schwangerschaft zu Problemen führen. Erwartest du erneut ein rhesus-positives Baby, so können die Antikörper über die Plazenta in den Blutkreislauf des Ungeborenen gelangen und dort die roten Blutkörperchen angreifen. Hierdurch kommt es beim Kind zu einer Blutarmut.
Wie lässt sich diese Antikörper-Reaktion verhindern?
Etwa um die 28. SSW herum bekommen rhesus-negative Frauen eine Rhesus-Prophylaxe. Bei dieser Anti-D-Gabe werden der Schwangeren Antikörper gegen rhesus-positive Blutkörperchen gespritzt. Hierdurch wird der mütterliche Körper überlistet. Ihm wird vorgegaukelt, dass bereits Antikörper vorhanden sind, er muss also keine eigenen mehr produzieren. Im Gegensatz zu körpereigenen Antikörpern werden die prophylaktisch verabreichten schnell wieder abgebaut. Sie stellen für eine Folgeschwangerschaft also keine Gefahr dar.
Bluttest zur Bestimmung des kindlichen Rhesusfaktors
Erwartet eine rhesus-negative Mutter ein rhesus-negatives Kind, so kann keine Unverträglichkeit auftreten. Dennoch erhielten bislang alle rhesus-negativen Schwangeren eine Rhesus-Prophylaxe. Seit Kurzem übernehmen jedoch die Krankenkassen einen Bluttest zur Bestimmung des fetalen Rhesusfaktors. Dieser soll einer unnötigen Medikamentengabe entgegenwirken. Das heißt: Du bekommst die Rhesus-Prophylaxe zwischen der 28. und 30. SSW nur, wenn du rhesus-negativ bist und dein Baby rhesus-positiv.