- 2. SSW – das passiert in der zweiten Schwangerschaftswoche
- Dein Körper in der 2. SSW
- Welche Anzeichen und Beschwerden gibt es in der zweiten Schwangerschaftswoche
- So kannst du deinen Körper auf eine Schwangerschaft vorbereiten
- Schwanger werden – wann ist die richtige Zeit für Geschlechtsverkehr?
- Wie lassen sich die fruchtbaren Tage bestimmen?
- Den Kinderwunsch entspannt angehen
2. SSW – das passiert in der zweiten Schwangerschaftswoche
Wie schon in der 1. SSW bist du auch in der 2. SSW genau genommen noch gar nicht schwanger, da noch kein Eisprung stattgefunden hat. Dennoch ist dies eine wichtige Phase im Zyklus einer Frau. So beginnt nun die fruchtbare Zeit, deine Eierstöcke laufen auf Hochtouren und dein Körper bereitet sich auf eine mögliche Befruchtung vor. In diesem Teil unseres Schwangerschaftskalenders erfährst du, was in Schwangerschaftswoche 2 alles passiert, worauf du achten solltest und was du selbst tun kannst, um die Chancen auf eine Schwangerschaft zu erhöhen.
Dein Körper in der 2. SSW
Ausbildung der Gebärmutterschleimhaut und Wachstum der Follikel
In der ersten Schwangerschaftswoche hattest du deine Menstruation. Hierbei wurde die obere Schicht der alten Gebärmutterschleimhaut entfernt und eine neue Schleimhaut begann sich zu bilden. Diese baut sich nun weiter auf und wird bis zur Befruchtung eine Dicke von etwa 6 bis 10 mm aufweisen . Auch wird sie gut durchblutet und nährstoffreich sein . Somit werden ideale Bedingungen für das Einnisten einer befruchteten Eizelle geschaffen.
Gleichzeitig reifen während dieser 2. SSW in deinen Eierstöcken die Follikel (Eibläschen) mit den darin befindlichen Eizellen weiter heran. In der Regel bildet sich bereits um den 5. bis 7. Zyklustag eines der Eibläschen als dominantes Follikel heraus . Als einziges wird es vollständig ausreifen, etwa 2 cm groß werden und schließlich beim Eisprung die Eizelle freigeben. Angeregt wird die Reifung der Eibläschen durch das follikelstimulierende Hormon (FSH). Die größer werdenden Follikel produzieren Östrogene, welche wiederum das Wachstum der Gebärmutterschleimhaut stimulieren.
In der zweiten Schwangerschaftswoche kommt es zum Eisprung
Es ist ein wundervolles Zusammenspiel verschiedener Organe und Hormone, welches schließlich gegen Ende der zweiten Schwangerschaftswoche im Eisprung gipfelt. Ausgelöst wird dieser durch das luteinisierende Hormon (LH). Hierbei platzt der reife Follikel auf und entlässt die winzige Eizelle. Der Eisprung, auch Ovulation genannt, geschieht innerhalb des Eierstocks. Von dort wird die Eizelle nun in den Eileitertrichter weitergereicht und macht sich auf den Weg durch den Eileiter in Richtung Gebärmutter. Tausende kleine Flimmerhärchen geleiten sie dorthin. Du bist nun in deiner fruchtbaren Zeit und falls du in den Tagen rund um den Eisprung ungeschützten Geschlechtsverkehr hast, stehen deine Chancen gut, schwanger zu werden.
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Der Schleimpropf am Muttermund verflüssigt sich
Noch etwas verändert sich in deinem Körper in dieser zweiten Schwangerschaftswoche: An den meisten Zyklustagen ist dein Muttermund durch einen zähen Schleimpfropf verschlossen. Hierdurch soll verhindert werden, dass Bakterien und andere Keime in den Gebärmutterhals eindringen können. Durch die vermehrte Östrogenausschüttung während der zweiten Zykluswoche verflüssigt sich dieser Propf nun zunehmend und wird so an den Tagen rund um den Eisprung durchlässig für die Spermien. Nicht nur haben diese an deinen fruchtbaren Tagen freie Bahn, der verflüssigte Zervixschleim bietet ihnen zudem ideale Bedingungen, sodass sie dort einige Tage lebensfähig sind.
Welche Anzeichen und Beschwerden gibt es in der zweiten Schwangerschaftswoche
In dieser zweiten Zykluswoche fühlen sich die meisten Frauen sehr wohl. Die Menstruationsblutung mit ihren dazugehörigen Unpässlichkeiten ist vorüber und etwaige PMS-Symptome liegen noch in weiter Ferne.
Fühlst du manchmal in der Zyklusmitte ein leichtes Ziehen im Unterleib? Dies könnte der sogenannte Mittelschmerz sein. Die genauen Ursachen für diese Schmerzen sind bislang nicht bekannt, sie scheinen jedoch mit dem Eisprung zusammenzuhängen. Eventuell werden sie durch den Druck ausgelöst, der beim Platzen des Follikels entsteht. Der Mittelschmerz wird von Frau zu Frau sehr unterschiedlich beschrieben. Während ihn manche nur als diffuses Ziehen spüren, macht er sich bei anderen durch starke, krampfartige Schmerzen bemerkbar. Auch in der Dauer unterscheiden sich die Empfindungen, von wenigen Sekunden bis zu zwei Tagen.
Zeigt dir der Mittelschmerz nun deine fruchtbaren Tage an? Jein! Leider lässt er sich nicht direkt mit dem Zeitpunkt des Eisprungs gleichsetzen, sondern kann auch einige Tage früher oder später stattfinden. Einen groben Anhaltspunkt bietet er jedoch. Du hast den Mittelschmerz noch nie gespürt? Keine Sorge, so geht es vielen Frauen und du hast mit großer Wahrscheinlichkeit trotzdem regelmäßig einen Eisprung.
Du und dein Partner wollt eine eigene Familie gründen und seid bereit für ein Baby? Dann ist gegen Ende der zweiten Zykluswoche der perfekte Zeitpunkt, um intim zu werden. Das weiß auch Mutter Natur und sie hat vorgesorgt: Viele Frauen haben in den Tagen rund um den Eisprung besonders viel Lust auf Sex. Diese vermehrte Libido geht unter anderem auf den hohen Östrogenspiegel zurück.
So kannst du deinen Körper auf eine Schwangerschaft vorbereiten
In der 2. SSW bist du zwar noch nicht schwanger, du kannst jedoch einiges tun, um eine Einnistung zu begünstigen und dich bestmöglich auf das Abenteuer Schwangerschaft vorzubereiten.
– Ernähre dich gesund: Eine gesunde und abwechslungsreiche Ernährung mit viel Obst und Gemüse, Vollkornprodukten, Fisch und Hülsenfrüchten ist optimal, damit dein Körper wertvolle Vitamine und Mineralstoffe erhält.
– Vermeide Nikotin und Alkohol: Schon in den Wochen vor der Schwangerschaft kann der Konsum von Alkohol und Zigaretten potenziell schädlich für dein zukünftiges Baby sein. Zudem wird die Fruchtbarkeit von Mann und Frau durch Alkohol und Nikotin beeinträchtigt.
– Beginne mit der Einnahme von Folsäure: Dieses Vitamin ist wichtig für die Ausbildung des Nervensystems deines Babys. Es wird empfohlen, schon vor der Schwangerschaft mit der Einnahme von 400 Mikrogramm Folsäure pro Tag zu beginnen.
– Überprüfe deinen Impfstatus: Röteln, Windpocken, Masern – es gibt einige Krankheiten, die gefährlich für dein ungeborenes Baby sein können. Schütze es, indem du notwendige Impfungen rechtzeitig auffrischst. Bedenke dabei, dass Lebendimpfstoffe mindestens vier Wochen vor einer möglichen Schwangerschaft verabreicht werden sollten.
– Mache einen Termin beim Zahnarzt aus: Lasse vor der Schwangerschaft deine Zähne kontrollieren und bringe anstehende Behandlungen hinter dich, bevor du ein Baby im Bauch hast. Schwangere Frauen sollten nämlich nur in Notfällen geröntgt werden. Ebenfalls sinnvoll: eine professionelle Zahnreinigung. Hierdurch verringerst du das Risiko einer Parodontitis.
Schwanger werden – wann ist die richtige Zeit für Geschlechtsverkehr?
Es geht in die heiße Phase: Bei einem regelmäßigen Zyklus von rund 28 Tagen findet gegen Ende der zweiten Woche der Eisprung statt. Möchtest du schwanger werden, so darfst du nun mit deinem Partner aktiv werden. Doch wann ist der beste Zeitpunkt für Geschlechtsverkehr? An welchen Tagen bist du fruchtbar?
Zu einer Schwangerschaft kann es kommen, wenn eine befruchtungsfähige Eizelle und ein befruchtungsfähiges Spermium zusammentreffen. Dies ist nur an wenigen Tagen innerhalb des Zyklus möglich. Nach dem Eisprung ist die Eizelle etwa 24 Stunden lang befruchtungsfähig. Das scheint ein ziemlich kleines Zeitfenster zu sein, nicht wahr? Glücklicherweise sind die Spermien im Körper der Frau einige Zeit lang überlebensfähig. Bei guten Bedingungen sind dies zwei bis fünf, selten sogar sieben Tage. Wünscht ihr euch ein Kind, so gelten der Tag des Eisprungs sowie die zwei (bis maximal fünf) Tage vorher als bester Zeitpunkt für Geschlechtsverkehr.
Wie lassen sich die fruchtbaren Tage bestimmen?
Wie bereits erwähnt, findet der Eisprung bei einem regelmäßigen Zyklus von 28 Tagen etwa an Tag 14 statt. Allerdings kann sowohl der Zeitpunkt des Eisprungs als auch die Dauer des Zyklus stark schwanken. Als normal gelten Zykluslängen von 23 bis 35 Tagen. Wie also kannst du herausfinden, wann genau deine fruchtbaren Tage sind? Folgende Methoden helfen dir dabei:
Kalendermethode
Bei dieser Methode wird der voraussichtliche Zeitpunkt des Eisprungs anhand der Zykluslänge berechnet. Der Monatszyklus lässt sich in zwei Phasen einteilen. Zyklusphase 1 reicht vom ersten Zyklustag bis zum Eisprung. Diese schwankt in ihrer Länge von Frau zu Frau sehr stark. Die zweite Zyklusphase (vom Eisprung bis zum letzten Tag vor dem Einsetzen der Menstruationsblutung) dauert bei den meisten Frauen 10 bis 14 Tage. Wenn du nun also weißt, wie lange deine Zyklen gewöhnlich sind, kannst du davon ausgehen, dass der Eisprung etwa 10 bis 14 Tage vor dem Einsetzen der Regelblutung stattfindet. Als Beispiel: Ist den Zyklus meist 32 Tage lang, so findet der Eisprung vermutlich zwischen Zyklustag 18 und 22 statt. Hast du hingegen kurze Zyklen von rund 25 Tagen, so ist zwischen Zyklustag 11 und 15 mit der Ovulation zu rechnen.
Temperatur messen
In der zweiten Hälfte des Zyklus steigt bei den meisten Frauen die Körpertemperatur (Basaltemperatur) ein wenig an. Dieser Anstieg hat hormonelle Ursachen und geht auf das nach dem Eisprung vom Gelbkörper produzierte Progesteron zurück. Untersuchungen haben ergeben, dass der Eisprung gewöhnlich ein bis zwei Tage vor dem Temperaturanstieg stattfindet . Indem du nun über mehrere Zyklen jeden Morgen deine Körpertemperatur misst, kannst du deine fruchtbaren Tage herausfinden. Wichtig dabei ist es, immer zur gleichen Zeit, möglichst noch im Bett vor dem Aufstehen zu messen.
Zervixschleim beobachten
Der von den Drüsen am Gebärmutterhals gebildete Zervixschleim verändert sich im Laufe des Zyklus in seiner Menge und Konsistenz. Direkt nach der Regelblutung wird nur sehr wenig Schleim abgesondert. Die Menge nimmt dann in den darauffolgenden Tagen zu und der Schleim wird dickflüssig, weißlich bis gelblich und klebrig. In den fruchtbaren Tagen rund um den Eisprung kannst du ihn als flüssig, klar und spinnbar wahrnehmen. Dieser fruchtbare Zervixschleim erleichtert die Fortbewegung der Spermien durch den Gebärmutterhals. Du kannst den Schleim einfach untersuchen, indem du mit deinem Finger durch den Scheideneingang fährst.
Den Kinderwunsch entspannt angehen
In der 2. SSW beginnen – sofern dein Zyklus etwa 28 Tage lang ist – deine fruchtbaren Tage. Schlaft ihr in dieser Zeit jeden zweiten Tag miteinander, so stehen die Chancen grundsätzlich gut, schwanger zu werden. Denkt nur daran, dass der Kinderwunsch nicht in Stress ausartet und ihr mit Spaß und Freude bei der Sache seid. Auch ist es absolut normal, wenn es mit dem Schwangerwerden nicht sofort in den ersten Zyklen klappt. Versucht, euch nicht unter Druck zu setzen und die Zeit des Kinderwunsches entspannt zu genießen.