- Erste Schwangerschaftswoche – das passiert in SSW 1
- Wann beginnt die erste Schwangerschaftswoche?
- Das passiert in deinem Körper in der 1. SSW
- Das Zusammenspiel der Hormone in der 1. SSW
- Die erste Schwangerschaftswoche – Unterleibsschmerzen und andere Beschwerden
- So kannst du die Symptome bei Regelbeschwerden lindern:
- Die 1. SSW – bereite deinen Körper auf eine mögliche Schwangerschaft vor
- Die 1. SSW – was du vor der Schwangerschaft noch erledigen solltest
- Warten aufs Wunschkind – zwischen Vorfreude und Enttäuschung
Erste Schwangerschaftswoche – das passiert in SSW 1
Wenn aus einer Eizelle und einem Spermium neues Leben, ein eigener kleiner Mensch entsteht, dann kommt dies einem Wunder gleich. Die Schwangerschaft gehört zu den eindrucksvollsten Lebensphasen einer Frau und bringt meist eine Achterbahn der Emotionen mit sich – von Vorfreude bis zu Angst, von Unsicherheit bis zu einem nie dagewesenen Gefühl der Liebe. Mit diesem Schwangerschaftskalender nehmen wir dich an der Hand und begleiten dich durch diese spannenden 40 Wochen.
Die erste Schwangerschaftswoche – das klingt aufregend, nicht wahr? Genau genommen ist eine Frau in der 1. SSW allerdings noch gar nicht schwanger. Warum das so ist, was in deinem Körper geschieht und worauf du in dieser Woche achten solltest, erfährst du hier.
Wann beginnt die erste Schwangerschaftswoche?
Wie bereits erwähnt, bist du in der 1. SSW noch nicht schwanger. Dasselbe gilt für die 2. SSW. Woran das liegt? In einem regelmäßigen Zyklus findet der Eisprung etwa an Tag 14 statt. Erst danach kann es zu einer Befruchtung kommen. Wird eine Schwangerschaft festgestellt, so wird der erste Tag der Schwangerschaft rückwirkend auf den ersten Tag der letzten Menstruation festgelegt. Es handelt sich demnach um die erste Woche des Zyklus, in welchem später eine Schwangerschaft eintritt. Wünschst du dir eine Hebammen-Begleitung für das erste Trimester, so kann dir unser Online-Workshop helfen.
Praktische Hilfe für dich:
Notdienst Hebamme Katharina erklärt dir online das Wichtigste zum Mutterpass.
Das passiert in deinem Körper in der 1. SSW
Kam es im vorherigen Zyklus zu keiner Schwangerschaft, so setzt nun die Periodenblutung ein. Dabei öffnen sich einige Blutgefäße und die obere Schicht der Gebärmutterschleimhaut (Endometrium) wird abgetragen. Damit sich die Schleimhaut löst, ziehen sich die Muskeln deiner Gebärmutter zusammen und entspannen wieder. Dies geschieht in einem unregelmäßigen Rhythmus. Nach und nach lösen sich die Schleimhautschichten und vermischt mit etwas Blut fließt das Gewebe durch die Scheide ab. Bei den meisten Frauen dauert die Menstruation etwa drei bis sieben Tage. Dabei kommen im Durchschnitt rund 65 Milliliter Menstruationsflüssigkeit, bestehend aus Blut, Schleimhautzellen und Schleim, zusammen .
Übrigens: Manche Frauen bluten mehr, andere weniger, dies ist ganz normal. Die Stärke der Periodenblutung sagt in der Regel nichts darüber aus, wie gut deine Chancen auf eine Schwangerschaft stehen. Bleibt deine Periode jedoch für längere Zeit aus, könnte eine hormonelle Störung vorliegen. In diesem Fall ist es ratsam, einen Arzt aufzusuchen. Dasselbe gilt, wenn du extrem starke Blutungen und Schmerzen hast, die auf eine Endometriose hinweisen können.
Nachdem die alte Gebärmutterschleimhaut abgestoßen wurde, beginnt sich eine neue zu bilden. Während ihre Dicke nach der Menstruation nur etwa 2 Millimeter beträgt, wächst sie in den kommenden Tagen auf ca. 6 bis 10 Millimeter heran . So entsteht ein kuscheliges „Nest“, in welchem es sich die Eizelle nach der Befruchtung gemütlich machen kann.
Gleichzeitig beginnen schon in der ersten Woche des neuen Zyklus mehrere Eibläschen, auch Follikel genannt, zu reifen. In den meisten Fällen wird davon nach rund 14 Tagen nur eines vollständig ausreifen und die Eizelle freigeben.
Das Zusammenspiel der Hormone in der 1. SSW
Für all diese Vorgänge in deinem Körper während der ersten Schwangerschaftswoche sind verschiedene Hormone zuständig. Diese wirken in einem fein abgestimmten Zusammenspiel und werden vom Zwischenhirn, der Hirnanhangdrüse sowie den Eierstöcken ausgeschüttet. Kam es im vorherigen Zyklus zu keiner Befruchtung, so fällt das Level des Hormons Progesteron. Dies wiederum bewirkt die Abstoßung der alten Gebärmutterschleimhaut und damit das Einsetzen der Menstruationsblutung. Ab dem Beginn eines neuen Zyklus stimulieren die Hormone FSH und LH das Wachstum der Follikel (Eibläschen). Je größer diese werden, desto mehr Östrogene schütten sie aus. Diese Hormone wiederum fördern den Aufbau der Gebärmutterschleimhaut.
Die erste Schwangerschaftswoche – Unterleibsschmerzen und andere Beschwerden
Je nach Frau können die Beschwerden während der Menstruation sehr unterschiedlich ausfallen. Vielleicht gehörst du zu jenen, die sich durch die Regelblutung gar nicht beeinträchtigt fühlen, oder aber du leidest jeden Monat unter Schmerzen und Unwohlsein. Folgende Symptome können während der Periode auftreten:
– Krampfartige Unterleibsschmerzen
– Rückenschmerzen
– Durchfall
– Übelkeit
– Kopfschmerzen
– Übermäßiges Schwitzen
– Müdigkeit
– Stimmungsschwankungen
So kannst du die Symptome bei Regelbeschwerden lindern:
– Bleib in Bewegung: Leichte körperliche Aktivitäten wie Yoga, Radfahren oder Spazierengehen können bei Menstruationsschmerzen helfen.
– Wärme: Nimm eine Tasse Tee zu dir (besonders krampflösend: Frauenmantel-Tee (5)) und mache es dir mit einer Wärmflasche auf dem Bauch gemütlich. Die lokale Wärme löst Verkrampfungen und lindert dadurch die Unterleibsschmerzen.
– Entspannung: Lass es an diesen Tagen möglichst ruhig angehen, vermeide Stress und lass dich von deinem Partner massieren.
– Mönchspfeffer: Extrakte dieser Heilpflanze sollen gegen PMS-Symptome und Brustspannen helfen. Zudem wirkt das Extrakt regulierend auf den weiblichen Hormonhaushalt und kann in bestimmten Fällen sogar bei einem unerfüllten Kinderwunsch helfen.
– Akupressur: Dieses Heilverfahren der Traditionellen Chinesischen Medizin kann ebenfalls Menstruationsschmerzen lindern, unter anderem, da Akupressur die Durchblutung fördert und entspannend wirkt.
– Ätherische Öle: Gib einige Tropfen ätherischer Öle zu neutralem Massageöl und verreibe die Mischung auf deinem Bauch. Als besonders hilfreich gelten Lavendel-, Rosen- und Majoranöl.
– Medikamente: Wenn es gar nicht anders geht, kannst du auch zu einem Schmerzmittel wie Buscopan oder Ibuprofen greifen.
Die 1. SSW – bereite deinen Körper auf eine mögliche Schwangerschaft vor
Ihr habt einen Kinderwunsch, die Verhütung ist abgesetzt und vielleicht ist dieser Zyklus ja der eine Zyklus, der euer Leben verändern wird. Wie bereits erklärt, bist du in der ersten Schwangerschaftswoche natürlich noch nicht schwanger. Doch es gibt einiges, was du tun kannst, um deinen Körper bestmöglich auf eine Schwangerschaft vorzubereiten und sogar deine Fruchtbarkeit zu erhöhen.
Ernähre dich gesund
Eine Schwangerschaft gleicht einem 40-wöchigen Marathon und verlangt deinem Körper einiges ab. Tu dir selbst darum etwas Gutes und ernähre dich möglichst schon vor der Schwangerschaft gesund, damit dein Organismus mit allen wichtigen Nährstoffen versorgt ist. Sag Ja zu Obst und Gemüse. Diese enthalten jede Menge Vitamine und Mineralstoffe. Bei Kohlenhydraten sind Vollkornprodukte zu bevorzugen. Daneben benötigt dein Körper gesunde Eiweiße, wie etwa Hülsenfrüchte, Nüsse und Fisch. Vor allem Seefisch liefert dir wertvolle Omega-3-Fettsäuren. Darüber hinaus: Trinken nicht vergessen. Nimm jeden Tag etwa 2 Liter Flüssigkeit zu dir, am besten in Form von Wasser oder ungesüßten Kräutertees.
Vermeide Nikotin und Alkohol
Klar, in der Schwangerschaft sind Alkohol, Nikotin und andere Drogen ein absolutes No-Go. Doch sogar schon vor der Befruchtung ist Vorsicht angebracht. Du musst nicht völlig abstinent leben. Bedenke jedoch, dass dein Verhalten jetzt schon Auswirkungen auf dein zukünftiges Baby haben kann. Schließlich beginnt nun bereits die Reifung der Eizelle, aus der sich später der Embryo entwickeln wird.
Das gilt übrigens ebenso für deinen Partner, denn auch die Spermienqualität kann durch den Konsum von Nikotin und Alkohol beeinträchtigt werden. Es gibt beispielsweise Studien, die nahelegen, dass sich das Risiko für Herzerkrankungen des Kindes erhöht, falls die Mutter oder der Vater in den drei Monaten vor der Zeugung Alkohol getrunken hatten . Alkohol wie auch Rauchen vermindern zudem nachweislich die Fruchtbarkeit von Mann und Frau.
Beginne mit der Einnahme von Folsäure
Eines der Vitamine, dessen Bedarf in der Schwangerschaft signifikant steigt, ist Folsäure. Diese benötigt dein Baby unter anderem für die Ausbildung der Nervenzellen, des Rückenmarks und des Gehirns. Folsäure ist beispielsweise in Hülsenfrüchten, in grünem Gemüse und in Vollkornprodukten enthalten. Um den erhöhten Bedarf vollständig zu decken und somit Fehlbildungen vorzubeugen, wird empfohlen, schon vor dem Eintritt der Schwangerschaft 400 Mikrogramm Folsäure pro Tag in Form von Nahrungsergänzungsmitteln einzunehmen.
Die 1. SSW – was du vor der Schwangerschaft noch erledigen solltest
Du und dein Partner seid euch sicher: Ihr wollt eine eigene Familie gründen. Vielleicht habt ihr die Verhütung schon weggelassen oder wollt es ab diesem Zyklus tun. Nutze nun die Zeit, dich bestmöglich auf das Abenteuer Baby vorzubereiten.
So ist es ratsam, deinen Impfstatus zu kontrollieren und fehlende Impfungen gegebenenfalls aufzufrischen. Dies ist besonders wichtig bei Krankheiten, die eine Gefahr für dein ungeborenes Baby darstellen. Aber Achtung: Nach einer Impfung mit einem Lebensimpfstoff (z. B. gegen Röteln, Masern, Mumps und Windpocken) wird dazu geraten, mindestens einen Monat mit dem Schwangerwerden zu warten.
Nimmst du gewöhnlich Medikamente ein, beispielsweise wegen einer chronischen Krankheit, so wende dich bitte an deinen Arzt, um sicherzugehen, dass sie kein Risiko für dein ungeborenes Baby darstellen. Setze diese wichtigen Medikamente aber in keinem Fall eigenständig ab. Bei manchen Medikamenten schadet nämlich auch das abrupte Absetzen. Dein Arzt kann dir sagen, was du bei deinen Medikamenten beachten solltest.
Auch ein Besuch beim Zahnarzt ist sinnvoll. Du hast mit Kugelbauch bestimmt keine Lust auf Zahnschmerzen. Zudem sollte während der Schwangerschaft von Röntgenaufnahmen abgesehen werden. Bringe darum größere anstehende Zahnbehandlungen auf jeden Fall hinter dich, bevor sich Nachwuchs ankündigt. Ebenfalls ratsam: eine professionelle Zahnreinigung. So scheint es einen Zusammenhang zwischen Zahnfleischentzündungen und Frühgeburten zu geben. Darüber hinaus kommt es nicht selten vor, dass sich eine Parodontitis durch die Hormonumstellung in der Schwangerschaft verschlechtert . Die Volksweisheit „jedes Kind kostet einen Zahn“ gilt heute zwar glücklicherweise als veraltet, dennoch ist jetzt der richtige Zeitpunkt, etwas für deine Zahngesundheit zu tun.
Warten aufs Wunschkind – zwischen Vorfreude und Enttäuschung
Ist dies dein erster Kinderwunsch-Zyklus und du hast gerade erst die Verhütung weggelassen? Dann startet ihr vermutlich ganz aufgeregt in dieses Abenteuer. Vielleicht habt ihr aber auch schon einige „Übungszyklen“ hinter euch und es wollte sich bislang keine Schwangerschaft einstellen. Für viele Frauen, die schon lange auf ein Baby hinarbeiten, ist das Einsetzen der Regelblutung oft wie ein kleiner Stich ins Herz. Wieder hat es nicht geklappt. Da ist es ganz normal, wenn sich erst einmal ein Gefühl der Enttäuschung breit macht.
Während es bei manchen Paaren gleich im ersten Zyklus funktioniert (oder die Schwangerschaft sogar ganz ungeplant eintritt), müssen sich andere etwas länger gedulden. Dir sei aber gesagt: Selbst bei völlig gesunden Paaren ist es absolut normal, wenn es ein Jahr oder länger dauert, bis sie mit einem positiven Schwangerschaftstest belohnt werden.
Versucht den Kinderwunsch möglichst entspannt anzugehen, denn Stress kann sich negativ auf die Fruchtbarkeit auswirken. Will es auch nach einem Jahr nicht klappen, kann es ratsam sein, einen Arzt aufzusuchen und nach möglichen Gründen zu forschen. Heute gibt es glücklicherweise viele Möglichkeiten, Paaren mit unerfülltem Kinderwunsch zu helfen. In jedem Fall ist dieser neue Zyklus nun auch eine neue Chance darauf, bald ein Baby in den Armen zu halten.