- 8. SSW – das passiert in Schwangerschaftswoche 8
- So entwickelt sich dein Baby in der 8. SSW
- So geht es dir in der 8. SSW
- 8. SSW – Symptome und Beschwerden
- Was ist in SSW 8 auf dem Ultraschall zu sehen?
- Der erste Besuch beim Frauenarzt
- Schwangerschaftsvorsorge – beim Frauenarzt oder bei der Hebamme
- Darauf solltest du in Schwangerschaftswoche 8 achten
8. SSW – das passiert in Schwangerschaftswoche 8
Die Entwicklung deines Babys geht rasend schnell weiter und in dieser 8. Schwangerschaftswoche nimmt es schon leicht menschliche Züge an. Diese Woche ist ein ausgezeichneter Zeitpunkt für die erste Vorsorgeuntersuchung. So lässt sich nun mit großer Wahrscheinlichkeit der Herzschlag deines kleinen Wunders auf dem Ultraschall erkennen – ein Moment, auf den du bestimmt schon lange hingefiebert hast. Es kann gut sein, dass du in SSW 8 ein wenig kurzatmig bist. Warum das so ist und welche weiteren Symptome auftreten können, erfährst du in Teil 8 unseres Schwangerschaftskalenders.
So entwickelt sich dein Baby in der 8. SSW
Dein Baby ist in der achten Schwangerschaftswoche etwa 9 bis 16 Millimeter groß und so langsam lässt sich erkennen, dass das wirklich ein kleiner Mensch ist. Es schwimmt in der Fruchtblase, die in diesem frühen Stadium der Schwangerschaft mit nur wenigen Millilitern Fruchtwasser gefüllt ist. In dieser heilen Welt ist dein Baby gut geschützt gegen Lärm, Druck und Stöße von außen.
Der Embryo nimmt menschliche Züge an
War die Form des Embryos in der vorherigen Woche noch sehr gekrümmt, streckt sich nun der Kopf und richtet sich ein wenig auf. Zudem entwickeln sich die Ärmchen und Beinchen weiter. In der 8. SSW entstehen schon die winzigen Finger und Zehen. Noch sind diese über zarte „Schwimmhäute“ verbunden, welche sich im späteren Verlauf der Schwangerschaft wieder zurückbilden. Auch der embryonale Schwanz verschwindet nun wieder. Am Ende wird nur das Steißbein davon übrigbleiben. Das Gesicht deines Babys wird immer menschlicher. Es hat nun schon Augenlider, eine Unterlippe und einen Kiefer, in dem sich bereits die Anlagen der Zähne befinden.
Es kommt zum physiologischen Nabelbruch
„Nabelbruch“ – das klingt irgendwie gefährlich, nicht wahr? Es handelt sich dabei aber um einen ganz normalen Vorgang in der Entwicklung deines Babys in der Schwangerschaft. Der Darm wächst in dieser Woche so schnell, dass er im Bauch des Embryos nicht mehr genügend Platz findet. Aus diesem Grund tritt eine Schleife des Darms in die Nabelschnur über. Aber schon in der 10. SSW wird dieser Teil des Darms wieder in die Bauchhöhle zurückverlagert.
Immer mehr Organe nehmen ihre Arbeit auf
Nicht nur der Darm, auch die anderen Organe deines Babys entwickeln sich rasch weiter. Sein kleines Herz besteht nun schon aus vier Kammern und es schlägt 150 bis 160 Mal in der Minute). Die Leber ist als Leberwulst zwischen dem Herzen und der Nabelschnur zu erkennen. Sie übernimmt ab dieser Woche die Produktion der roten Blutkörperchen.
Darüber hinaus reift das Nervensystem weiter heran. Im Gehirn gibt es bereits Anlagen zu verschiedenen Strukturen, wie etwa dem Kleinhirn, dem Thalamus und der Großhirnrinde. Sinnesorgane wie Augen und Innenrohr werden weiter ausgebildet. Ist es nicht unglaublich, in wie kurzer Zeit aus einer einzigen befruchteten Eizelle all diese Körperstrukturen entstanden sind?
So geht es dir in der 8. SSW
Während sich dein Baby rasend schnell entwickelt und sich dein Körper komplett auf das Schwangersein eingestellt hat, fühlst du dich selbst vielleicht noch ein wenig überwältigt und wirst immer wieder von deinen Gefühlen überrannt. Stimmungsschwankungen sind in diesen ersten Wochen der Schwangerschaft bei vielen Frauen an der Tagesordnung. Mach dir keine Sorgen, diese Hochs und Tiefs sind ganz normal. Was meist hilft: Reden. Sprich dich aus mit deinem Partner, deiner Mutter, deiner Freundin, deiner Hebamme. Immer öfter werden auch Frühschwangerschafts-Kurse angeboten. Hebamme Katharina begleitet dich mit dem kostenlosen Workshop „Einstieg in die Schwangerschaft“ durch dieses aufregende erste Trimester.
8. SSW – Symptome und Beschwerden
Die Größe deiner Gebärmutter hat sich mittlerweile verdoppelt und misst etwa so viel wie ein Gänseei. Dadurch kann es jetzt schon vorkommen, dass der Uterus auf deine Blase drückt und du nicht nur wegen der Schwangerschafts-Hormone, sondern auch wegen des Drucks der Gebärmutter häufiger die Toilette aufsuchen musst.
Gleichzeitig dehnen sich die Mutterbänder, die die Gebärmutter stützen, immer weiter aus. Dies kann in SSW 8 Unterleibsziehen und leichte Schmerzen hervorrufen. Wie schon in der Vorwoche zählen zudem Übelkeit, Erbrechen, Verstopfung und Müdigkeit zu den typischen Schwangerschaftssymptomen.
Kurzatmigkeit
Du kommst nun beim Treppensteigen schnell aus der Puste und fühlst dich bei körperlichen Anstrengungen weniger leistungsstark? Ab dieser Woche macht sich bei vielen Frauen eine leichte Atemnot bemerkbar. Dies kommt daher, dass ein Teil des von dir eingeatmeten Sauerstoffs abgezweigt und zu deinem Baby geleitet wird. Dieses kann selbst noch nicht atmen und wird darum über die Nabelschnur mit allen Nährstoffen und auch Sauerstoff versorgt. Um dies zu gewährleisten, nehmen im Laufe der Schwangerschaft dein Blut- und dein Atemvolumen nach und nach zu. Überanstrenge deinen Körper nicht, sorge aber für ausreichend Bewegung, beispielsweise indem du regelmäßig spazieren gehst. Dadurch kommt dein Kreislauf in Schwung und deine Lungen werden mit frischer Luft gefüllt.
Hautunreinheiten
Manche Schwangere strahlen geradezu und freuen sich, dass sich ihr Hautbild verfeinert und die Haare besonders glänzen. Andere haben durch die Hormonumstellung mit Hautunreinheiten zu kämpfen. Vor allem der hohe Östrogenspiegel kann zu einem veränderten Hautbild mit Pickeln und Mitessern im Gesicht und auf dem Dekolleté führen . Durch eine gute Hygiene und Pflege mit passenden Produkten kannst du diese Beschwerden lindern. Wähle am besten Biokosmetika und wende dich bitte an deinen Arzt, falls du Medikamente gegen Akne verwenden möchtest. Einige davon können schädlich für dein ungeborenes Baby sein.
Was ist in SSW 8 auf dem Ultraschall zu sehen?
SSW 8 gilt als perfekter Zeitpunkt für einen ersten Ultraschall, da man den Embryo und seinen Herzschlag nun in der Regel gut erkennen kann. Nimm aus diesem Grund, falls möglich, deinen Partner mit zum Frauenarzttermin. So könnt ihr diesen aufregenden Moment auf eurer Reise des Elternwerdens gemeinsam erleben. Handelt es sich um ein hochauflösendes Ultraschallgerät, so lassen sich bereits die winzigen Ärmchen und Beinchen darstellen.
Der erste Besuch beim Frauenarzt
Wie viele Schwangere hast du in dieser 8. SSW vielleicht deinen ersten Kontrolltermin beim Frauenarzt, um die Schwangerschaft zu bestätigen. Dies ist, wie gesagt, ein idealer Moment, da auf dem Ultraschall schon viel zu erkennen ist. Dein Gynäkologe kann feststellen, ob sich dein Baby an der richtigen Stelle eingenistet hat (und somit beispielsweise eine Eileiterschwangerschaft ausschließen). Zudem überprüft er bei diesem vaginalen Ultraschall, ob dein kleines Wunder zeitgerecht entwickelt ist. Vor dem Ultraschall wird dein Arzt aber vermutlich einige Dinge erfragen, beispielsweise, ob du irgendwelche Beschwerden hast. Auch gibst du das Datum deiner letzten Periodenblutung an. Dieses gilt rückwirkend als der Beginn der Schwangerschaft. Ebenso fragt dich dein Frauenarzt nach Vorerkrankungen und Krankheiten in der Familie sowie nach eventuellen vorherigen Schwangerschaften oder Fehlgeburten.
Darüber hinaus wirst du bei diesem Termin gewogen, dein Blutdruck wird gemessen und dir wird Blut abgenommen. Untersucht wird dabei:
- Blutgruppe samt Rhesus-Faktor
- Hb-Wert
- Röteln-Titer
- Antikörper-Suchtest
- LSR-Test (Suchtest nach Syphilis)
- HIV-Test (auf Wunsch)
Des Weiteren gibst du eine Urinprobe ab. Diese wird überprüft auf Eiweiß, Zucker, Chlamydien und andere Bakterien.
Du bekommst deinen Mutterpass
Alle Ergebnisse der Anamnese und Laboruntersuchungen werden anschließend in deinen Mutterpass eingetragen. Dieses Heftchen sollte während der Zeit deiner Schwangerschaft einen festen Platz in deiner Handtasche bekommen und dein ständiger Begleiter sein. Es beinhaltet alle Untersuchungsergebnisse und kann im Falle eines Notfalls lebensrettende Informationen über dich und dein Baby liefern.
Der Mutterpass ist für dich ein Buch mit sieben Siegeln? Dann schau dir doch einmal unseren Workshop „Mutterpass“ an. Dort erklärt dir Hebamme Katharina, was die verschiedenen Eintragungen bedeuten.
Schwangerschaftsvorsorge – beim Frauenarzt oder bei der Hebamme
Den Mutterpass kann übrigens auch deine Hebamme ausfüllen. Denn was viele Schwangere nicht wissen: Die gesamte Schwangerschaftsvorsorge, mit Ausnahme der drei Ultraschalluntersuchungen, kann von deiner Hebamme übernommen werden. Wie der Arzt überprüft sie den Fundusstand und die Lage des Kindes, hört die Herztöne ab, kontrolliert dein Gewicht und deinen Blutdruck und lässt dein Blut und deinen Urin untersuchen. Gleichzeitig hat sie immer ein offenes Ohr für deine Fragen und kann dich mit ihrer Erfahrung beispielsweise in puncto Schwangerschaftsbeschwerden, Ernährung und Geburtsvorbereitung bestens beraten.
Bei einer gesunden Schwangeren spricht also nichts dagegen, die gesamte Schwangerschaftsvorsorge (bis auf die Ultraschalls) von der Hebamme durchführen zu lassen. Falls diese ein gesundheitliches Problem feststellt, wird sie dich an einen Arzt überweisen. Du hast ebenso die Möglichkeit, für die Vorsorgeuntersuchungen abwechselnd zum Frauenarzt und zu deiner Hebamme zu gehen. Egal, ob die Untersuchungen in der Schwangerschaft vom Gynäkologen oder einer Hebamme übernommen werden – die Krankenkassen kommen für die Kosten auf.
Nach deiner Erstuntersuchung finden die Vorsorgeuntersuchungen der Schwangerschaft bis zur 32. SSW alle vier Wochen statt, danach im 14-tägigen Rhythmus. Bei akuten Beschwerden darfst du dich natürlich auch zwischendurch an deine Hebamme oder deinen Frauenarzt wenden.
Du hast Schwierigkeiten, in deiner Region eine Hebamme zu finden? Hebamme Katharina bietet dir individuelle Online-Betreuung, kostenlose Workshops und hilfreiche Online-Kurse, beispielsweise zur Geburtsvorbereitung, zur Rückbildung oder zur Säuglingspflege.
Darauf solltest du in Schwangerschaftswoche 8 achten
Du bist schwanger – wann dem Arbeitgeber Bescheid sagen?
Viele Paare ziehen zu Beginn der Schwangerschaft nur wenige Familienmitglieder und Freunde ins Vertrauen und warten ansonsten mit der Verkündigung der frohen Botschaft bis zum Ende des ersten Trimesters. Doch wann ist ein guter Zeitpunkt, um den Arbeitgeber zu informieren? Es besteht keine rechtliche Verpflichtung, die Neuigkeit sofort mitzuteilen. Du kannst also, wenn du magst, zunächst die ersten zwölf Schwangerschaftswochen abwarten.
Übst du jedoch eine Tätigkeit aus, die eine Gefahr für dein ungeborenes Baby darstellen kann, dann solltest du deinen Arbeitgeber möglichst sofort über die Schwangerschaft in Kenntnis setzen. Dies gilt beispielsweise, wenn du schwere körperliche Arbeit ausüben musst oder mit Chemikalien in Kontakt kommst, oder du dich am Arbeitsplatz mit Krankheiten infizieren könntest, die deinen kleinen Schatz im Bauch gefährden könnten. In solchen Fällen kann ein Beschäftigungsverbot für die Zeit der Schwangerschaft ausgesprochen werden. Auch falls du weiter arbeiten wirst, sieht das Mutterschutzgesetz bestimmte Regeln vor, wie etwa das Verbot von Nachtarbeit, Überstunden und Arbeiten am Wochenende. Dein Arbeitgeber ist verpflichtet, dich als Schwangere zu schützen. Das kann er nur tun, wenn du ihm von deiner Situation erzählst. Je früher du ihn einweihst, desto besser kann er Rücksicht auf dich und deine neuen Schwangerschaftsbedürfnisse nehmen. Während der Schwangerschaft besteht für dich ein ganz besonderer Kündigungsschutz.